Numismatischer Arbeitskreis Brandenburg/Preußen

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Numismatische Gesellschaft zu Berlin e.V, gegr. 1843
c/o Staatliche Museen Berlin – Münzkabinett
Geschwister-Scholl-Str. 6
10117 Berlin
Tel: +49 (0) 30 56 38 122

Lutz.Fahron@gmx.de
numismatische-gesellschaft.de

Textbeitrag von Lutz Fahron

Der Numismatischen Arbeitskreis Brandenburg/Preußen ist eine auf Dauer angelegte offene Interessengemeinschaft, die Wissenschaftler und Laien zur Beschäftigung mit Fachfragen und Aufgaben der Numismatik (Münzkunde, Geldgeschichte, Notafilie, Medaillenkunde, Marken und Zeichen) und artverwandten Wissenschaften (wie z.B. Faleristik oder Heraldik) zur historisch-politischen Einheit Brandenburg/Preußen verbindet. Der Arbeitskreis wurde auf Initiative von Dr. Gerrit Friese aus Eberswalde am 1. Juni 1985 gegründet und hat sich 2018 der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin als Dachorganisation angeschlossen. Eine Mitgliedschaft in der NGB ist aber für alle Sammlerfreunde, die an der Zusammenarbeit und dem Engagement im AK interessiert sind, nicht zwingend erforderlich. Seine Ziele erreicht er durch zwei Schwerpunkte in seiner Arbeit, der Herausgabe eines Jahrbuches und den regelmäßigen Treffen der Sammlerfreunde.

Für den Zusammenhalt des AK und dem gegenseitigen Austausch sind die halbjährlichen Fachexkursionen unentbehrlich geworden. Im Mai 2024 werden wir bereits die 72. Exkursion mit dem Ziel Bielefeld durchführen! Dabei werden meistens regionale Ziele ausgesucht, die natürlich mit Brandenburger Geschichte tief verwurzelt und gerne auch im weitesten Sinne der Numismatik verpflichtet sind. Ein interessantes, weit gefächertes Vortragsprogramm von eigenen Sammlerfreunden oder Spezialisten vor Ort ist Pflicht und im Rahmenprogramm stehen immer erstklassige Sehenswürdigkeiten, die ausführlich gezeigt und erläutert werden auf dem Plan. In allen Brandenburger Regionen gab es schon Zielorte für uns, so in der Alt- und Uckermark, in der Prignitz, in der Kurmark, der Neumark usw. Aber auch nach Niederschlesien, Vorpommern, Mecklenburg oder Sachsen führten unsere interessanten Exkursionen. Dass dabei der fachliche Austausch untereinander in angenehmer Atmosphäre nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst. Informationen zu diesen Veranstaltungen finden Sie regelmäßig in den Printmedien wie „Münzen & Sammeln“ des Gietl-Verlags, online in der MünzenWoche oder auf der oben angegebene Homepage der Numismatischen  Gesellschaft zu Berlin oder nutzen Sie die Website der Deutschen Numismatischen Gesellschaft.

Besonders hervorzuheben ist der wissenschaftliche Aspekt unserer Arbeit. So wurde bei der Auswertung von Münzfunden der Region die numismatische Bearbeitung dieser Funde von Freunden des Arbeitskreises übernommen. Darunter wurden die 2.000 sächsischen Hochrandpfennige vom Burgberg Lebus und ein Uckermärkischen Münzfund bestimmt und in langwieriger Arbeit die über 1.500 brandenburgischen Denare der anderen Fundorte.

Das Jahrbuch „Beiträge zur Brandenburgisch/Preußischen Numismatik“ ist ein Schwerpunkt in der Öffentlichkeitsarbeit des Arbeitskreises und wurde mit dem Numismatischen Heft Nr. 64 als erste eigene Veröffentlichung im Frühjahr 1990 präsentiert. Seit 1995 wird das Jahrbuch regelmäßig herausgegeben. Es fällt mir schwer Einzelnes bei insgesamt fast 500 Beiträgen von rund 95 Autoren in 31 Numismatischen Heften (NH) besonders hervorzuheben. Das NH 7/1999 wurde das Begleitheft zum 7. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen vom 4. bis 6. Juni 1999 in Potsdam, zu dem der Arbeitskreis eingeladen hatte. Ein Highlight sind sicherlich Hefte, die zum Zitierwerk wurden. So z.B. NH 6/1998, in dem Lothar Tewes „Die brandenburgischen Helmhohlpfennige von 1369 bis 1508“ katalogisiert oder ebenso im NH 25/2016 Manfred Olding „Die Jetons, Rechenpfennige und Spielmarken mit den Porträts der Könige Friedrich II. bis Wilhelm I. von Preußen“. Im gleichen Heft legten Elke Bannicke und Lothar Tewes die beeindruckende Übersicht „Vom Speziesvierteltaler zum Ephraimiten – Versuch einer Chronologie der sächsisch-polnisch-preußischen Achtgroschenmünzen von 1753 bis 1763“ vor. In einer umfangreichen Serie von 14 Beiträgen veröffentlichten Gisela und Hermann Malchow ihre Erkenntnisse zu den „Preußischen Amtszeichen“. Auch werden viele Persönlichkeiten der Numismatik regelmäßig vorgestellt, wie z.B. der Händler Prof. Carl Fieweger (NH 25/2017 und 26/2018), die Sammler Jules Fonrobert (NH 29/2021) oder Carl von Kühlewein (NH 31/2023), ebenso wie der Wissenschaftler Prof. Arthur Suhle (NH 31/2023). Es ist ein breites Themenspektrum und so finden sich viele geldgeschichtliche Beiträge aber auch Artikel zu antiken Münzen, mittelalterliche Themen sowie regionales in unseren Heften. Desgleichen werden diverse Medaillenausgaben thematisiert und faleristische oder heraldische Themen beleuchtet – von A wie Abschläge bis Z wie Zuschläge werden die Ergebnisse der Arbeit unserer Sammlerfreunde hier publiziert. Unter all den Autoren finden sich Vertreter der bedeutenden Münzkabinette in Berlin, Gotha, Halle, München und Schwerin ebenso wie Mitarbeiter großer Archive, Museen und des Münzhandels. Professor Dr. Bernd Kluge, Direktor des Münzkabinetts in Berlin bis 2014, schreibt in seinem Grußwort zum 25. NH: „Es ist in Deutschland ziemlich ohne Beispiel, dass eine sich nur halbjährlich über ein Wochenende zu Exkursionen versammelnde Schar Gleichgesinnter einen so stattlichen Baum im bunten Wald der Publikationen numismatischer Vereinigungen herangezogen hat, und es ist die Generation der Gründungsmitglieder, die immer noch den Arbeitskreis trägt und Brandenburg-Preußen numismatisch voranschreibt.“

Ein schöner Beleg für die allgemeine Anerkennung unseres Numismatischen Heftes besteht in der häufigen Rezeption der Beiträge durch andere Autoren. Für Interessierte sind die Ausgaben im Online-Katalog unter der Homepage Münzhandel Manfred Olding www.manfred-olding.de zu finden.