Naturhistorisches Museum Wien

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Naturhistorisches Museum Wien
Maria-Theresien-Platz
1010 Wien
Österreich

info@nhm.at
https://www.nhm-wien.ac.at/

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Montag 09:00 – 18:00 Uhr

Mittwoch 09:00 – 20:00 Uhr

Dienstag geschlossen

Das Naturhistorische Museum in Wien

Anita Eschner (3. Zoologische Abteilung) & Karina Grömer (Prähistorische Abteilung), Naturhistorisches Museum Wien

1889 wurde das Naturhistorische Museum an der Wiener Ringstrasse mit seinen 39 großen Ausstellungssälen, 8.460 Quadratmetern und mehr als 100.000 präsentierten Objekten eröffnet. Das Museum verwahrt mit mehr als 30 Millionen Objekten verschiedene Sammlungen aus dem Reich der Botanik, Zoologie, Geologie, Mineralogie und Archäologie.

Im Naturhistorischen Museum Wien werden auch Zahlungsmittel jenseits von Münzgeld thematisiert. In der Bronzezeit, im 2. Jahrtausend v. Chr., kamen in Mitteleuropa erstmals standardisierte Objektgruppen wie Ösenhalsringe und Barren auf, die teils in hunderten Stückzahlen in der Erde vergraben gefunden werden. Sie können als frühe Form von Geld angesehen werden. Sie können in Saal 11 des Museums besichtigt werden.

Im Saal 23 werden die Weichtiere (Mollusken) präsentiert:  Als prämonetäres Zahlungsmittel waren viele Schalen oder Schalenteile sehr geschätzt. Besonders Kauri- oder Porzellanschnecken gelangten entlang alter Handelsstraßen über Südasien und Afrika bis nach Europa.

Meistens wurde das Geld in Form von Ketten getragen, wobei die Menge, aber auch die Art der Schnecken den Reichtum des Trägers anzeigte. Neben ganzen Schneckenschalen – v.a. Porzellanschnecken (Cypraea) und Sandschnecken (Nassarius) wurden Schalen etwa von Kegelschnecken (Conus) und Achatschnecken (Achatina) meist abgeschliffen oder zu Scheibchengeld verarbeitet. Auch Muschelschalen von Stachelschnecken (Spondylus) oder Quahog-Muscheln (Mercenaria) wurden bearbeitet, gelegentlich auch als „Elefantenzähne“ bekannte Dentalium-Schalen.

Das verbreitet als „Muschelgeld“ bezeichnete Zahlungsmittel wurde somit zu einem großen Teil aus Schneckenschalen hergestellt und ist daher in vielen Fällen korrekt als „Schneckengeld“ zu bezeichnen.

Zitate: 

Eschner, A. (2014): Saal XXIII: Weichtiere (Mollusken). – In: Jovanović-Kruspel, S. (Hrsg.): Naturhistorisches Museum Wien. Ein Führer durch die Schausammlungen. 2. Auflage, Holzhausen Druck GmbH, Wolkersdorf, ISBN 978-3-902421-87-6. (S 151 – 157).

Grömer, K. & Kern, A. (eds.) (2017): Fundstücke. Kostbarkeiten der Jahrtausende. Ein Führer durch die Prähistorische Schausammlung. Naturhistorisches Museum Wien. Wien 2017: Verlag des Naturhistorischen Museums. (S. 147-148).

Der Text und alle Abbildungen ©Naturhistorisches Museum Wien